Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung 'Kunstepidemie – Büttner & Scolari', Mai 2014 in der Galerie Feinkunst Krüger. Weitere Anlässe waren der sechzigste Geburtstag von Werner Büttner und sein fünfundzwanzigjähriges Dienstjubiläum an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. An alle Banker und Dax-Vorständler: Nach fünfundzwanzig Dienstjahren bekam Werner Büttner einen Bonus von 307,- Euro! Vor Steuern! In diesem „Rechenschaftsbericht an sich selbst“ liefert Werner Büttner Texte der letzten drei Dekaden. Sie kreisen um den berufsspezifischen Kunst-Dünkel, das paradoxe Verhältnis zum Handwerk, didaktische Bürogeräusche und damit um das Erbgut der Kunstakademie. Den Leser erwartet aber auch ein Kanon bekömmlicher Prosa, eine bündige Erklärung für die Massen von Collagen, die Büttner in den letzten Jahren anfertigte, sowie Seitenweise abgefälschte Faustregeln und hinkende Vergleiche für Kunststudenten und vor allem Nicht-Künstler: 'Wenn ich mir Ihre Sachen meditativ anschaue, spricht aus mir Folgendes: Ja wenn das so ist, dass die Kuh Gras frisst, dann müssen wir die Wiese eben betonieren.' Ein Buch mit erzählfreudigen Bildern und bilderreichen Texten. Dazu ein Lesezeichen mit dem sinnigen Hinweis: Verwandeln Sie Geld in Bücher, ein unglaubliches Erlebnis! Durchgehend farbige Abbildungen der Collagen und Malereien von Werner Büttner, sowie zahlreichen Arbeiten seiner ehemaligen Studenten Bürogeräusche: – Willkommen in der Wüste der Freiheit. Gebrauchsanweisungen oder Karten haben wir nicht. Sie müssen meine Worte in Ihrem Sinne entschlüsseln. – Nein, wir fahren nicht nach New York und drucken darüber einen Katalog. – In meinem Büro wird nicht gehofft! – Versuchen Sie nicht, es sich auf meinem Schoß bequem zu machen und mir dabei ans Bein zu pinkeln. So schwer es Ihnen fällt, Sie müssen beides trennen. – Essen Sie bitte in meiner Gegenwart keinen Müll. – Erzählen Sie mir von Ihren Eltern nur nach Aufforderung. – Verlangen Sie nicht Übersetzungen des von mir Gesagten. Deutlicher als kryptisch kann ich nicht. – Ihre Babys und Ihre Hunde muss ich nicht kennenlernen. – Ihre Traumata sind mir nach drei Gesprächen bestens bekannt. Hausieren Sie damit nicht. – Hauen Sie mir keine Selbstverständlichkeiten um meine empfindlichen Ohren. Alles an mir ist übrigens empfindlich. – Nein, ich mache keine Hausbesuche. – Ihr Kreuzzug würde mich interessieren. Ihr Kreuz nicht. Das tragen alle. – Stillen Sie nicht in meiner Gegenwart. Es deprimiert mich. – Erinnern Sie mich an Unbekanntes. Das werde ich Ihnen nicht vergessen. – Wenn ich mir Ihre Sachen meditativ anschaue spricht aus mir Folgendes: Ja wenn das so ist, dass die Kuh Gras frisst, dann müssen wir die Wiese eben betonieren.