Die Publikation 'Amtsgericht Hamburg-Mitte / Archiv' versammelt 12 Bleistiftzeichnungen, die von Dezember 2006 bis April 2007 vor Ort im Amtsgericht Hamburg-Mitte entstanden sind.
Nach Holds Beschäftigung mit dem öffentlichen Raum Hamburgs, wie beispielsweise in den Reihen 'Innenstadt' oder 'Planten un Blomen', dem Stadtmaler projekt in der Hafencity und anderen Freilandfeldforschungen, ist die Reihe 'Amtsgericht' eine Analyse mit dem Bleistift aus dem Innern des Gebäudes.
Das Amtsgericht erscheint hier als unheimlicher Hohlkörper, durchzogen von Gängen und Tunneln, an dem, wie jeder weiß, gesprochen wird, was im Stadtraum zu befolgen ist.
Henrik Hold hat ein empfindliches Sensorium für beklemmende Atmosphären, sein Bleistift entdeckt dem Betrachter in der Serie 'Amtsgericht' in rauchigem Duktus das unbemerkte Schwelen des Architektur gewordenen Herrschaftsanspruchs. Ein Umstand, über den man sich im Alltag um des lieben Friedens willen gern hinwegtäuscht.
Henrik Hold, 1971 in Böblingen geboren, studierte an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei KP Brehmer und Pia Stadtbäumer.