Bild-Essay-Band als Begleitbuch zur Ausstellung Die Pfeile des wilden Apollo. Klopstockkult & Ossianfieber, 7.3.-25.5.2025, in der Gemäldegalerie und Exhibit Galerie der Akademie der bildenden Künste Wien

Jahrzehnte vor der Französischen Revolution brach in der Epoche der Aufklärung ein nationalmythischer und folkloristischer Enthusiasmus durch, dessen Wirkkraft der Kulturphilosoph Johann Gottfried Herder mit jenen epidemischen Geschossen verglich, die Homers Schlachtenepos Ilias einleiten.

Alexander Roobs akrobatisch Bild und Text verbindender Essay zur Ausstellung Die Pfeile des wilden Apollo. Klopstockkult & Ossianfieber spürt dieser Attraktion eines neu entdeckten „primitivistischen“ Homer nach, über den Kult um seinen nordischen Konterpart Ossian bis hin zur titanischen Überbietung homerischer Klassik im Heldengedicht Der Messias, dem Hauptwerk Friedrich Gottlieb Klopstocks, des ersten Superstars deutschsprachiger Literatur. 

Der Band beleuchtet erstmals Klopstocks erheblichen Einfluss auf die Bildkunst seiner Zeit und nimmt dabei auch den internationalen frühromantischen Kontext in den Blick. Dass eine solche

Untersuchung bislang ausgeblieben ist, darf auch den Wendungen des deutschen Dualismus zugeschrieben werden, denn Klopstocks kulturpolitische Orientierung nach Wien brachte es mit sich, dass der Großteil einer informellen Klopstock-Galerie lange Zeit unbeachtet in österreichischen Archiven lagerte.

Prolog von Sabine Folie

Alexander Roob studierte Malerei an der Hochschule der Künste in Berlin und war dort als Comiczeichner, Bühnen- und Kirchenmaler tätig. Seit 1985 setzte er sich im Zug seines fortlaufenden dokumentarischen Zeichnungsprojekts CS mit den Grundlagen sequentieller Zeichenweisen und hermetischer Emblematik auseinander. Von 2000 bis 2002 unterrichtete er Freie Grafik an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, danach Zeichnung und Malerei an der Kunstakademie Stuttgart. Zusammen mit Clemens Krümmel gründete er 2005 in Düsseldorf das Melton Prior Institute, das sich der Erforschung der Geschichte der Reportagezeichnung und der Druckkultur widmet. 2019 initiierte er mit einer Arbeitsgruppe der ABK Stuttgart eine Reimagination des