Hg. Karl-Josef Pazzini, Marcus Coelen, Judith Kasper, Mai Wegener
Für die Ausgabe »Fröhliche Wissenschaft« (RISS 88, 2018) hatte uns Barbara Cassin freundlicherweise eine Liste mit Zitaten und Notaten überlassen, die überschrieben war mit dem Titel »Athen Oktober 09. Die sophistischen Ursprünge der Psychoanalyse«. Die Redaktion des RISS hatte diese Liste damals, mit einer knappen Einleitung versehen, unkommentiert veröffentlicht. In der vorliegenden 6. Ausgabe der Reihe RISS+ möchten wir diese Liste noch einmal separat – und nun zweisprachig – veröffentlichen, zusammen mit den Ergebnissen einer Gruppenarbeit, die sich als ein Cartel den Auftrag gegeben hat, zu überlegen, was uns diese Liste zu denken aufgibt, wie sie weiterzuschreiben, zu supplementieren oder kommentieren wäre.
Wichtig war zunächst festzustellen: Cassin hat uns keinen von ihr verfassten Essay gegeben. Was hier veröffentlicht wird, steht nicht unter ihrer Autorschaft. Vielmehr ist sie Überbringerin von Bruchstücken aus Texten anderer Autoren. Sie hat uns also etwas überlassen, gegeben, geschenkt, das nicht ihr gehört hat. Zugleich zeugt die Auswahl und Konstellation der Zitate sowie die wenigen Notate, in der keine persönliche Handschrift erkennbar wird, doch – wie bei einem gelungenen Geschenk – von einem
bestimmten »Geschmack«, einer Positionierung. In diesem Fall: für die Sophisten, für Lacan, für Poesie, für Wortspiele und Paradoxe, gegen den »Kummer«, für das »Bessere«.
Weitere Autorinnen:
Heftredaktion: Marcus Coelen, Judith Kasper,
Autor*innen: Barbara Cassin, Marcus Coelen, Judith Kasper, Larissa Krampert, Claire Nioche-Sibony