Hg. Karl-Josef Pazzini, Marcus Coelen, Judith Kasper, Mai Wegener +
RISS+ (Monografien) Bd. 7
Einige Umstände der Veröffentlichung und Abfassung des Textes von François Regnault Notre objet a sind im ersten Teil vom Autor selbst dargelegt. Sie ließen sich sicher kommentieren und deuten; die Veröffentlichung ist Element einer zum Teil sehr agonistisch geführten Debatte, reicht weit in die Geschichte der französischen 68er-Generation und ist komplex. Es ist hier nicht der Ort, dieser Komplexität gerecht zu werden.
Jedoch sind vielleicht ein paar Worte hilfreich, die sich auf die Thesen Regnaults, auf seine Dogmatik, wenn man so will und wenn man dieses Wort nicht im pejorativen, sondern im Sinne einer »formulierten Lehre« versteht, beziehen.
Regnault gibt in diesem Text eine Definition von Jude. Sie lautet, Jude sei »das Objekt a des Abendlandes«. Diese Definition ist eine funktionale, denn sie beruht nicht auf irgendeiner dem Definierten inhärenten Eigenschaft, sondern auf einer Beziehung, in dem es steht. Allein auf dieser Grundlage kann man sehen, dass diese Definition nicht eine Eigenschaft des Juden unabhängig dieser Beziehung bestimmen kann, es würde sich sonst um einen Grund, wenn nicht um eine Rechtfertigung des Antisemitismus handeln.
Diese Ausgabe von Riss+ erscheint begleitend zur Ausgabe RISS #98, AAAAAAAAntisemitismus. Asemantisch.